Anfahrt: Auf der Inntalautobahn (A12) bis zur Ausfahrt Wattens oder (wenn man von Innsbruck kommt) bis Hall Mitte. Von Wattens über Fritzens und St. Michael nach Gnadenwald / St. Martin. Von Hall über Absam nach Gnadenwald / St. Martin. Beim Alpenhotel Speckbacher Hof zweigt man auf die Mautstraße (5 Euro / Stand 2018) zur Hinterhornalm ab. Über die sehr schmale Bergstraße geht es ca. 6 km hinauf zum Wanderparkplatz beim Berggasthof Hinterhornalm.
Navi-Adresse: A-6067 Absam, Gnadenwald 54
Hinweis: Die Mautstraße zur Hinterhornalm ist ausschließlich in der Sommersaison für den öffentlichen Verkehr freigegeben. In der Regel ist dies von Mai bis Ende Oktober und teilweise an schönen Novembertagen. Im Zweifel kann man sich unter Telefon +43/5223/41375 informieren.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Hinterhornalm (1522 m) bei Gnadenwald / St. Martin
Route: Gegenüber vom Berggasthof Hinterhornalm findet man bei einem Holzschild „Hundskopf“ den Beginn des schmalen Wanderweges. Der Pfad führt über die Wiese und nach Nordosten eindrehend in den lichten Wald, dann steil nach Norden hinauf durch zum Teil schottrige Latschengassen zu einem Geröllfeld. Über dieses und anschließend über latschendurchsetztes Schrofengelände in Serpentinen empor zum Kamm, den man ungefähr bei einer Vermessungsstange (P. 1918 m) erreicht. Nun folgt der Steig dem Kamm nach Westen, wobei bereits einige drahtseilgesicherte Steilstufen bewältigt werden müssen. Vor einem markanten Steilaufschwung (Felskopf) trennen sich der Normalweg und die Route über den Klettersteig.
Der Normalweg führt geradewegs über den drahtseilgesicherten Felskopf steil empor und folgt dann mehr oder weniger immer dem Kammverlauf. Teilweise gibt es ein paar etwas ausgesetztere Stellen am Grat, aber die sind alle bestens mit Drahtseilen gesichert. Entlang des Grates erreicht man den Gipfel.
Felix Kuen-Klettersteig: Eine sehr schöne kleine Runde kann man machen, indem man sich bei der genannten Verzweigung rechts hält und den Hundskopf auf seiner steilen, imposanten Nordseite quert. Hierbei ist etwas Trittsicherheit erforderlich, auch wenn die meisten Passagen mit Drahtseilen entschärft sind. Man erreicht einen Sattel (Mannl- und Weibele-Scharte) auf der Westseite des Gipfels. Steigspuren leiten zum Einstieg, dann geht es bestens gesichert und überwiegend in der Schwierigkeit B (Klettersteig-Skala) entlang des Drahtseils und mit Hilfe von einigen Eisenkrampen nur 50 Hm nach oben. Nach dem Ausstieg traversiert man auf einem Felsband noch einige Meter nach Osten und schon steht man am höchsten Punkt mit großem Kreuz.
Tipp: Wenn man die Überschreitung machen möchte, empfehlen wir den Aufstieg über den Klettersteig und den Abstieg über den Normalweg.
Abstieg: Über eine der Aufstiegsrouten.
Bike: Konditionsstarke können aus der Tour eine Bike & Hike-Unternehmung machen, indem sie die 6 km lange Bergstraße mit dem Fahrrad hinauffahren. Geparkt wird dann bereits in Gnadenwald in der Nähe vom Alpenhotel Speckbacher Hof.
Charakter/Schwierigkeit: Leichte, nicht allzu lange Bergtour (Stufe 4) mit optional sehr kurzem und überwiegend leichtem Klettersteig (meist um B der Klettersteig-Skala). Bei dem Normalweg auf den Hundskopf handelt es sich nicht um einen klassischen Klettersteig, auch wenn mittlerweile die ausgesetzten Stellen alle sehr gut drahtseilgesichert sind, sondern eher um einen gesicherten Steig – ein Gelände, wo man auch mal mit der Hand hinlangen muss (ohne Seil wäre es UIAA I). Beide Varianten erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Verbindet man beide Varianten zu einer kleinen Rundtour, macht man eine fantastische, sehr abwechslungsreiche Überschreitung. Der Hundskopf steht sehr exponiert über dem Inntal und bietet daher eine traumhafte Aussicht.
Gehezeit: Aufstieg: 2 bis 2,5 Stunden (je nach Variante); Abstieg: 1,5 bis 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 750 Höhenmeter; Distanz: 2 km (einfach - via Normalweg); macht man die Überschreitung sind insgesamt 4,5 km zu bewältigen.
Beste Jahreszeit: Ideal im Herbst. Möglich von Mitte Juni bis zum Wintereinbruch. Im Hochsommer ist die Tour wegen der südseitigen Exposition sehr heiß und daher wäre in dieser Zeit ein sehr früher Aufbruch empfehlenswert.
Stützpunkt: Auf Tour
keine Einkehrmöglichkeit. Am Ausgangspunkt wartet die Ausflugsgaststätte Hinterhornalm. Geöffnet von Mitte Mai bis Anfang November. (Die Öffnungszeiten sind jedoch etwas von Schneelage und Witterungsverhältnissen abhängig). Telefon: +43/664/2112745.
Hinweis: Sowohl die Normalroute als auch der Felix Kuen Klettersteig wurden in den letzten Jahren renoviert und besser gesichert. Während man früher am Normalweg ausgesetzte Ier-Stellen zu bewältigen hatte, ist heute alles tip top mit Drahtseilen gesichert. Auch der Klettersteig wurde stark verändert – hier sogar die Routenführung. Bewertungen aus älterer Führerliteratur sind daher nicht mehr aktuell, die Routen sind deutlich einfacher und weniger gefährlich als früher, allerdings auch stärker frequentiert als einst.
Ausrüstung: Für den Normalweg ist keine Klettersteigausrüstung erforderlich. Für den Felix Kuen-Steig kann man sie aber schon empfehlen, auch wenn wirklich Geübte bei diesem kurzen, leichten Steig oft darauf verzichten. Ein Steinschlaghelm ist aber an Tagen mit vielen Begehungen durchaus anzuraten.
Karte: Alpenvereinskarte Blatt 5/2, Karwendelgebirge Mitte, 1:25.000.
Erhältlich in unserem
AV-Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler