Anfahrt: A8 München-Salzburg bis Ausfahrt Traunstein/Siegsdorf, weiter Richtung Ruhpolding/Reit im Winkl. Beim Kreisverkehr (zweite Abzweigung nach der Autobahnausfahrt) rechts Richtung Ruhpolding/Reit im Winkl. Durch Ruhpolding hindurch und auf der B305 ca. 7,5 km weiter bis Seehaus. Hierher auch von Westen, also von Reit im Winkl, über die B305. Parken ist gebührenpflichtig (7 Euro / Tag - Stand 2023).
Navi-Adresse: D-83324 Ruhpolding, Seehaus 2
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wanderparkplatz beim Gasthaus Seehaus (722 m) - Ortsteil der Gemeinde Ruhpolding
Route: Vom Wanderparkplatz rechts neben dem Gasthaus Seehaus geht es auf der ausgeschilderten Forststraße (Wegweiser Hörndlwand - Weg 46) etwa 300 Meter hinauf. Dann, in einer Rechtskurve, zweigt ein schöner alter Bergsteig links ab (Wegweiser Hörndlwand / Branderalm). Entlang des Rammelbaches zieht sich der schmale Wanderweg in angenehmer Steigung durch den Mischwald bergauf. Nach einem Brückerl verlässt man den Wald, wandert auf einem breiten Weg über eine Lichtung und hat dabei das erste Mal einen tollen Blick auf die Ausläufer der felsigen Hörndlwand. Der Weg leitet einen zur Branderalm (1135 m). Der Blick zurück ist nun frei und der Gebietskenner kann schon ein wenig das Panorama kommentieren und den Rauschberg erkennen. Bei der ersten Hütte der Branderalm verlässt man die Almstraße (Ww. Hörndlwand) nach links. Entlang einer Almwiese geht es hinauf, doch schon bald zielt der Bergweg wieder in den zauberhaften Wald hinein und kommt alsbald an eine Weggabelung. Hier gibt es zwei Varianten - eine anspruchsvollere und eine leichtere Route:
1. Die Normalroute (einfachere Variante) zielt nach links ins Ostertal. Hier wandert man in ein Kar und durch dieses in Serpentinen hinauf zu einem herrlichen Hochplateau unterm Gipfel. Von hier aus peilt man über das Wiesengelände des Hochplateaus (Richtung Westen) den latschenbestandenen Verbindungskamm zwischen Gurnwandkopf und Hörndlwand an. In einem Sattel (hier kommt die Route 2 herauf) trifft man auf einen Wegweiser und auf den Gipfelanstieg durch Latschengassen und ein paar einfache Felsen zum Gipfel.
2. Die anspruchsvollere Variante, der sog. Jägersteig, führt an der Gabelung im Wald geradeaus durch den Wald hinauf zur Hörndlalm (1425 m - Bergwachthütte). Nun quert der Weg in die Nordflanke und führt über steile Felsstufen und Schrofengelände, an einer bizarren Felsnadel vorbei, zum Verbindungskamm zwischen Gurnwandkopf und Hörndlwand. In einem Sattel (hier kommt die Route 1 herauf) trifft man auf einen Wegweiser und auf den Gipfelanstieg durch Latschengassen und ein paar einfache Felsen zum Gipfel.
Abstieg: Der Jägersteig eignet sich aufgrund der steilen Felsstufen besser für den Aufstieg. Wer also eine Rundtour machen möchte, und die nötige Trittsicherheit dafür besitzt, steigt über den Jägersteig auf und über den Normalweg durchs Ostertal ab.
Alternative: Da die Tour zumindest für ausdauernde Bergsteiger nicht besonders lang ist, kann man auch gut den Gurnwandkopf in die Tour mit einbauen. Egal, ob man über Variante 1 oder 2 aufgestiegen ist, geht es auf dem Hochplateau noch ein Stück Richtung Süden und dann nach Norden zum höchsten Punkt des mit Latschen bewachsenen Gurnwandkopfes (1691 m).
Charakter/Schwierigkeit: Je nach Variante mäßig schwere bis anspruchsvolle Bergwanderung (S2 bis S3). Der Anstieg über den Jägersteig ist als schwarzer Bergweg ausgeschildert und erfordert in der Tat Trittsicherheit und ein Minimum an alpiner Erfahrung. Es handelt sich dabei um steiles Schrofengelände, bei dem man sich auch mal mit der Hand abstützen muss und das für geübte Bergwanderer keine Problem darstellt. Der Normalweg durch das Ostertal und das Kar ist stellenweise recht steil, aber technisch leicht. Die hier empfohlene Rundtour ist wirklich sehr abwechslungsreich und führt im unteren Bereich durch zauberhaften Bergwald. Die Hörndlwand bietet eine großartige Aussicht von den Berchtesgadener Alpen, über die Loferer Berge, die Kitzbüheler Alpen, die Hohen Tauern bis zum Kaisergebirge. Auch der Blick auf den höchsten Gipfel der Chiemgauer Alpen, das Sonntagshorn, ist sehr beeindruckend.
Gehezeit: Aufstieg: gut 2,5 Stunden; Abstieg: 1,5 bis 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 930 Höhenmeter; Distanz: 9,5 km (gesamte Rundtour)
Beste Jahreszeit: Juni bis zum Wintereinbruch
Stützpunkt: Die Brander Alm (1120 m) ist im Sommer von 15. Juni bis Ende September bewirtschaftet. An schönen Feiertagen und Wochenenden zum Teil auch schon im Mai. Übernachtung ist nur eingeschränkt (in Absprache mit den Sennerinnen und Sennern) möglich. Telefon (Tal): +49/8663/625.
Hinweis: Die Tour ist hervorragend ausgeschildert. Allerdings sind die angegebene Gehzeiten für geübte Wanderer alles andere als realistisch. Wer tatsächlich 3:45 Stunden bis zum Gipfel braucht, der muss im Schneckentempo unterwegs sein.
Ausrüstung: Für den Abstieg sind im steileren Gelände Wanderstöcke angenehm.
Tipp: Im Sommer kann man (bei frühem Aufbruch) die Tour locker am Vormittag hinter sich bringen. Danach geht es zum Baden an den Mitter- oder Weitsee. Fahren Sie dazu auf der B305 ein kurzes Stück weiter Richtung Reit im Winkl.
Karte: Alpenvereinskarte BY15, Chiemgauer Alpen Mitte, 1:25.000. Oder „Chiemsee und Umgebung“ des Bayerischen Landesvermessungsamtes, 1:50 000. Beide erhältlich in unserem Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler