Anfahrt: Über die A8 München-Salzburg und die Inntalautobahn zur Ausfahrt Nußdorf, über den Inn nach Nußdorf a. Inn.
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der Bahn nach Rosenheim, mit dem Bus nach Nußdorf a. Inn.
Navi-Adresse: D-83131 Nußdorf am Inn, Neubeuerer Straße 2
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Nußdorf am Inn, Parkplatz Steinbach an der Neubeuerer Straße, nördlich der Brücke über den Steinbach (ca. 480 m)
Route: Vom Parkplatz entlang des Steinbachs bachaufwärts bis zur zweiten Holzbrücke. Über den Bach (Richtung Waldpark) und nach der Brücke links hinauf zum Heubergweg. Links und nach wenigen Metern wieder rechts Richtung Heuberg, wobei man bei einer Wegverzweigung am Orts- bzw. Waldrand dem Wegweiser „Fußweg Überfilzen“ folgt. Ein schöner Wanderweg führt im leichten Auf und Ab zu einer Straße, die den Heuberg umrundend direkt zur Daffnerwaldalm führt, der man aber nur ein paar Meter bergauf folgt bis zum Wegweiser „Römerweg Forststraße, 520 m“. Mit dem Schild „Wasserwand über Bichleralm“ zweigt man rechts ab auf einen Steig, der in Serpentinen durch den Wald bergauf leitet. Eine Kehre der zu einem Steinbruch führenden Straße kann noch abgekürzt werden, dann muss man ein paar Meter auf dieser unter der Woche von Lastwagen befahrenen Straße laufen. Am Eingang zum Steinbruch hält man sich links und muss kurz die Augen offen halten, um die Abzweigung des Steigs nicht zu verpassen. Schon nach wenigen Metern lässt man Staub und Lärm unter sich und genießt ein stilles Bergauf. Schon hier zeigen im Wald versteckte Felsen und kleine Abbrüche, dass der Heuberg alles andere als ein langweiliger Hügel ist. Kurz vor der Bichleralm (1024 m) öffnen sich die ersten Ausblicke über das Inntal, dann taucht der Steig wieder in den Wald ein und erreicht nach einer ansteigenden Querung einen Sattel und eine Wegverzweigung oberhalb der Kindlwand. Entlang eines Waldrückens weiter, wobei zwischen den Bäumen erste Blicke auf den wuchtigen Felsklotz der Wasserwand möglich sind, dann folgt eine aussichtsreiche Querung einer Steilstufe und schließlich erreicht man über einen Wiesenrücken das Gipfelkreuz des Heubergs. Als Zugabe bietet sich noch ein kurzer Abstecher auf die Wasserwand (1367 m) an; der teils gesicherte Steig durch das steile Schrofengelände erfordert allerdings Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Abstieg: Vom Sattel zwischen Heuberg und Wasserwand mit dem Wegweiser „Daffnerwald-Almen“ geht’s auf dem Steig teils steil hinunter zur grünen Wiesenterrasse mit den beiden Einkehrmöglichkeiten. Weiter etwas eintönig auf einer betonierten Straße nach Norden (Wegweiser Nußdorf über Kirchwald), bis man nach zwei Kehren auf eine Wegkreuzung mit Wegweiser trifft („Standort Meilach, 976 m“). Viele folgen vielleicht aus Bequemlichkeit der Straße bis nach Nußdorf, doch schöner ist die Variante „Nußdorf über Mailach-Bichleralm“. Nach einem kurzen Gegenanstieg erreicht man Meilach, eine wunderschöne Lichtung mit großer Wiese und einigen Hütten. Nach der ersten Hütte rechts des Wiesenpfades zweigt man nach rechts ab und trifft nach wenigen Metern auf einen Steig, der in direkter Linie hinunter auf die bereits bekannte Betonstraße führt. Hier und da liegen zwar einige Bäume im Weg, doch abgesehen davon ein schöner, kaum begangener Weg und auf jeden Fall empfehlenswerter als die Straße. Ein kurzes Stück geht es auf dieser nun bergab, vorbei an der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung, bis man - auf dem Kreuzweg abkürzend - direkt nach Nußdorf absteigen kann. Entlang des Steinbachs auf bereits bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Alternative: Deutlich kürzer, nicht ganz so abwechslungsreich und auch stärker frequentiert ist die Route vom Samerberg zum Heuberg.
Charakter/Schwierigkeit: Im Grunde einfache Vorgebirgswanderung auf überwiegend guten Wegen und Steigen, die nur auf wenigen Metern Trittsicherheit erfordern – hier ist der Steig technisch nicht schwierig, aber etwas ausgesetzt. Bei Nässe daher nicht zu empfehlen! Anspruchsvoller ist der kurze Abstecher auf die Wasserwand (schwer), wobei ein Drahtseil beim Anstieg durch die steile Schrofen- und Felsstufe hilft.
Gehezeit: Aufstieg 3 Stunden, Abstieg 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 860 Höhenmeter, Distanz: 10,7 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Anfang Mai bis Anfang November
Stützpunkt: 1. Deindlalm (1059 m), Mai bis Oktober täglich geöffnet, ansonsten Montag Ruhetag (außer in den Ferien), www.deindlalm.de
2. Lagleralm (1059 m), Montag Ruhetag, Telefon: +49/8023/8737.
Ausrüstung: Normale Wanderausrüstung, gute Wanderschuhe
Wissenswertes: Von Nußdorf aus führt ein Kreuzweg zur Einsiedelei Kirchwald mit der Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung. Seit Mai 2018 wohnt Schwester Miriam Bauer als mittlerweile 39. Eremitin in der Einsiedelei in Kirchwald. Die viel besuchte Wallfahrtsstätte diente in früheren Jahrhunderten sogar als Schule für Nußdorf. Kaum zu glauben, aber die Kinder mussten damals täglich den steilen Weg zur Klause und damit zum Unterricht bewältigen.
Karte: Chiemsee und Umgebung des Bayerischen Landesvermessungsamtes, 1:50 000. Oder Alpenvereinskarte BY17, Chiemgauer Alpen West, 1:25.000.
Erhältlich in unserem Karten-Shop.
Autor: Stefan Herbke