Beiträge von Grimpeur
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gestern haben wir uns einen netten kleinen Besuch des ansonsten im Winter nicht ganz unbekannten Dreisattelkars bei Griesau im Lechtal gegönnt. Da der Tourenpartner kein Radl dabei hatte, mussten wir die ersten guten 350hm bis knapp unter der Griesbachalpe per pedes überwinden. Hier auf knapp über 1400m ging die geschlossene Schneedecke los. Danach gings durch denn nicht sonderlich gut eingeschneiten Latschengürtel zur Rinne, die nördlich der Zwölferspitze rauf ins Kar zieht, weiter. Ich wollte zwar in der Mitte der Rinne über den Mittelrücken neben der Rinne in die andere Rinne wechseln (quasi den Sommerweg folgend), die unter dem Ruitelspitz Ostgipfel emporleitet, aber eine alte Spur verleitete uns doch dazu den Aufstieg dort weiter fortzusetzen. Oben raus gingen einige Schneerutsche über die Spur, was den Aufstieg im morgendlichen Schatten trotz Harscheisen sehr hakelig werden lies. Oben haben wir dann abgeschnallt und die letzten 40-50hm zur Beginn des Dreisattelkars (ca. 2070m) getragen. Sind dann nur den Südhang unterm dem Ruitelspitz Wandergipfel hoch, dort war es oben raus im aufsteilenden Hang (grob 35 Grad) um 12:30 schon ziemlich weich. Eine Stunde früher wäre es sicherlich besser gewesen. Sind dann an einem großen Stein auf ca. 2350m abgefahren (darüber in der Rinne zwischen beiden Ruitelspitz Gipfeln war auch schon ein Rutsch /Lawine abgegangen; >> 40 Grad). Die unteren Hälfte des Hanges war wirklich allerfeinster Zischfirn bis runter auf gute 2100m. Wir wollten dann eigentlich noch über den großen Nordwesthang auf die Zwölferspitze. Da dort aber vom Skidepot (ca.. 2450m) abwärts eine Lawine alles verwüstet hatte, haben wir diesen Plan verworfen und sind nochmals ca. 150hm in die Dreisattelscharte aufgestiegen. Abfahrt von dort um 13:45 bei größtenteils gutmütigem Schnee entlang der Aufstiegsroute unter der Zwölferspitze retour bis ca. 50hm unter die Alpe und in ca. 45min (Abkürzung über einen nicht markierten Pfad) runter nach Griesau.
Bild 1 Griesbachtal mit Zwölferspitze mittig, Seebleskarspitze halblinks
Bild 2 unter der Griesbachalm
Bild 3 Rinne Aufstieg unter der Zwölfer
Bild 4 Ruitelspitzen Südseite
Bild 5 Im Südhang unter der Ruitelspitze, im Hintergrund Lechtaler Prominenz
Bild 6 der schöne Zwölferspitze NW Hang mit der Lawine verunstaltet
Bild 7 Blick über die Dreisattelscharte in die Lechtaler
Bild 8 Zisch Zisch Zisch am Südhang
Bild 9 im Dreisattelkar
Bild 10 am Auslauf der Rinne bzw überm Latschengürtel
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gestern hat es uns mal wieder ins schöne einsame Raintal nahe Reutte bzw. unweit des Grenztunnels verschlagen. Das Wetter wurde leider erst am späten nachmittag zögerlich besser, da wäre der Sa oder heute (Mo) sicherlich deutlich besser gewesen. Dafür trotz der Kälte (2000m ca. -12 ganztags) jedoch halbwegs erträglich, da es kaum windig war.
Start vom kostenlosen PP Bärenfalle (850m) bei wenig Schnee und anfangs (1km) freigeschobenem Fahrweg 250hm hinauf ins Raintal (zum Hochgehen ok, runter getragen). Kurz vor der Musauer Alm links über eine Brücke und entlang einer Waldschneise gute 200hm empor Ri Sabachhütte. Hier mussten die Ski wegen wenig Schnee im Wald kurz paar min getragen werden (vlt. 50hm). Danach auf frischer Spur über die eingewehten Mulden ins Joch unter der Schneid (1870m) und auf guter Spur bis zum Skidepot, vlt. 30-40 hm unterhalb des Gipfels. Hier kurzes tlw. exponierteres Gestapfe zum Kreuz (Absturzgelände; bei harten Bedingungen Steigeisen!). Über 1900-2000m waren am Mittag alle Gipfel über dem Reuttener Talkessel im Nebel. Abfahrt oben war ein Pulvertraum (20cm auf bockharter Unterlage) bis zur Scharte, danach musste man eben wegen der abgewehten Flächen etwas schauen. Von der Sabachhütte aus haben wir den Fahrweg mit etwas Umweg wieder ins Raintal genommen.
Kurz vor der Musauer Alm (1280m) wurde erneut aufgefellt und noch die guten 800hm rauf auf die Große Schlicke (2060m) in Angriff genommen. Das kurze steilere Stück Wanderweg (150hm) durch den Wald zur Otto Mayr Hütte (1530m) konnte nur mit etwas Akrobatik ohne Abschnallen absolviert werden (wenig Schnee, steinig und umgefallene Bäume). Von der Hütte zum Gipfel der Schlicke leitete uns eine einzelne Spur eines Schneeschuhgehers ganz gut durch das große, bei Schnee etwas unübersichtliche, Latschenfeld unter den steilen Gipfelhang (über 35 Grad) der Schlicke. Leider bin ich zum Schluss von der Schneeschuhspur zu früh nach links abgebogen und wir sind mit etwas Zeitverlust im Latschenverhau neben dem großen freien Hang rauf gelandet. Diesen hat dann mein Kollege mit Harscheisen sehr gut grob entlang vom Sommerweg gespurt, ich konnte ohne Harscheisen grad noch so folgen (20cm Pulver auf hartem UG). Am Gipfel (15:30) hat es dann etwas aufgemacht und wir konnte Hochvogel, Gaishorn, Zugspitze und gegenüber die Tannheimer Felsriesen bewundern. Runter gings über die westlich des Gipfels ansetzende Rinne (Steinkontakt). Der Rest der Abfahrt war dann wirklich schöner Pulver, vorallem der Hang überhalb der Hütte und die folgende Waldschneise waren herrlich zu fahren (vereinzelt Steinkontakt). Schnell ging es dann das Raintal dank einer Ratrac Spur raus und die letzten 200-250hm tragend zum PP zurück.
Gasthaus Bärenfalle leider geschlossen, daher keine Einkehr aktuell mehr möglich. Insgesamt nur 2 andere Tourengeher und noch 3 Schneeschuhgeher gesichtet. Etwas mehr Schnee wäre allgemein nicht schlecht. 1900-2000hm gesamt.
VG
Grimpeur