Beiträge von Grimpeur

    ---Manchmal kommt es anders als man plant!! Und vorallem sollte man die LWS ernst nehmen^^ !! ---


    gestern ging es für mich mal wieder auf eine Wiederholungstour, die ich so vor einigen Jahren schonmal unternommen hatte (damals allerdings über die Schlickeschulter => lohnender siehe unten).


    Hier mal die Route zuerst als grober Überblick:


    PP Skilift Konradhütte (840) - Hundsarschalpe (ca.1350) - Kar unter Bug- und Karretschrofen bzw. Scharte zwischen beiden Gipfeln (1918) - Überschreitung Karretschrofen (2034) zur Großen Schlicke (2059) hin - Direktabstieg zu Musauer Alm (1280) - (Sabahütte) - Sabajoch (1870) - Überschreitung der Schneid (2009) - Sabahütte (1560) - Raintal (1250) - Achselsteig zum Ächsele (1154) - über Fahrwege und einen Asphalthatscher zurück zum PP


    Statt über die Schlickeschulter ging es gestern mal zur Inspektion (für winterliche Skiunternehmungen) hinter der Hundsarschalpe nach links abbiegend ins Nordkar unter dem Bug- und Karretschrofen. Aufstieg problemlos möglich, wenngleich die 10-15cm Neuschnee auf dem Geröll manchmal nervig waren wegen "2 Schritte vor und 1 zurück". Im letzten Drittel kommt eine kurze Engstelle über 30hm auf ca. 1700m mit guten 40 Grad Neigung, bevor sich das Kar oben wieder öffnet und zurücklegt. Der Ausstieg aus dem Kar wird durch eine vlt. 20-30hm hohe Schrofenmauer erschwert (sieht nach I-II) aus, weswegen ich zuerst nach links in die Scharte (Pkt 1883m) im Bugschrofen Nordgrat gequert bin. Von da sah der Grat zum Bugschrofen gestern mit seinem vielen Latschen und kurzen brüchigen Aufschwüngen etwas zu gach aus mit Schnee, weshalb ich wieder ca. 20hm ins Kar runter bin und mir eine recht "leichte" Rampe ausgespäht hatte, um in die Scharte (Karte 1918m) zu kommen. Es waren 10hm sehr steiles Gelände (40-50 Grad?!) zu überwinden, da brauchte es schon etwas Übung (kurz vlt I) durch die sparsamen und vorallem eingeschneiten Griffe. Im Joch angekommen gab es zuerst eine Latschengasse, die sich mal mehr mal weniger gute begehen ließ. Als s(ich) die Gasse wegen diverse Türme und Hindernisse auflöste (verließ), endeten die letzten paar hm auf den Karretschrofen wirklich in einem veritablen Latschennahkampf (mit LWS 3 = Latschenwarnstufe^^3 = erheblich siehe Intro). Das hat sicherlich locker 30-45min extra gekostet und auch ein paar "Körner". Ich wusste zwar was mich dort erwartet, aber dass es so heftig werden würde, nicht (der Anstieg über die Schlickeschulter ist daher lohnender auf die Schlicke). Der Abstieg vom Karretschrofen war eig. problemlos (eine kurze Stellen I-II easy umgehbar südlich sowie ein kurzes Latschenfeld auch), ebenso die 70hm rauf auf die Große Schlicke (gut gestuft, wegen Schnee trotzdem obacht!). Hier schöner Ausblick ins Voralpenland. Abstieg dann direkt und problemlos über 780hm zur Musauer Alm unter Beäugung zahlreicher Gemsen. Der weitere Alternativweg macht einen großen Bogen über Füssener und Otto Mayr Hütte (sicherlich +30-45min). Hier dann den direkten Weg auf der anderen Seite des Sababaches Ri Sabahütte bzw. zum Sabachjoch nehmen. Der Kar unter der Schneid war gestern sehr ungleichmäßig mit Schnee befüllt (10-20cm). Größtenteils abgeblasene Bereiche wechselten mit kurzen, aber nicht sonderlich tiefen (vlt. 30-40cm) Mulden bzw. eingewehten Bereichen ab. Im Sabachjoch dann Montage von Steigeisen und Pickel und in guten 30min mal mehr mal weniger ausgesetzt auf die Schneid (gestern eher T5 mit Schnee als wie T4 angegeben auf der Bergfex Karte). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf den tlw. echt schmalen Gratabschnitten hier echt unerlässlich (2x zwingend etwas schärfer). Auf der Schneid schöner Blick in den Reuttener Talkessel sowie in die Tannheimer/Lechtaler/Wetterstein/Mieminger. Abstieg (oben 20-30hm etwas exponiert) ins Gehrenjoch und zurück zur Sabahütte. Hier kurz weglos vlt. 50hm gerade neben der Hütte nördlich bergab bis zum Ende des Fahrwegs (auf ca. 1500m) unterhalb und wenig später über den Steig ins Raintal (1250m, Brücke unterhalb der Musauer Alm) . Diesem für vlt. 2-2,5km talauswärts folgen und nach links über die Brücke auf den Fahrweg zum Achselsteig abbiegen (+50hm). Da es bereits dunkel war (17:30), habe ich es mir trotzdem nicht nehmen lassen kurz die Achsel noch zu besuchen (schöner Aussichtpunkt gute 300hm überhalb Brandstatt). Weiterer kurzer Abstieg (- 170hm) über den Achselsteig auf einen Fahrweg. Diesen habe ich dann genommen und bin diesen raus bis ins Ranzental gelaufen. Hier links noch vlt. 2-3km Fußmarsch über einen asphaltierten Fahrweg zum PP unterhalb des Skilifts, wo eine schöne Runde in absoluter Einsamkeit ihr Ende fand.


    Anforderungen:

    ca. 2100hm overall, tlw. wegloses Gelände hinter der Hundsarschalpe bis zu Großen Schlicke; bis T4-T5 kurze Kletterstellen I- II (je nach Route am Felsgürtel in die Scharte zwischen Bug und Karretschrofen. Pickel Steigeisen wie gestern bei Schnee ratsam. Latschenkampf am Bugschrofen und Karretschrofen muss man mögen. Überschreitung der Schneid erfordert unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Tourendauer 11-12h, große Runde (Rückweg Schneid zum PP ca. 3,5h alleine). Ohne die Schleife über die Schneid auch schon ein gute Runde (ca. 3,5h weniger). Ausdauer elementar! Runde für Individualisten und Liebhaber stiller Orte/Kare abseits ausgetretener Pfade :-)


    Bild 1 Guten Morgen Allgäu

    Bild 2 Kar von unten

    Bild 3 Kar von oben mit Blick ins Allgäu

    Bild 4 Felsstufe Karende

    Bild 5 Latschennirvana originale am Karretschrofen Ostgrat (aber mit Panorama^^)

    Bild 6 Grat zur Schlicke

    Bild 7 Ausblick von der Schlicke ins Voralpenland

    Bild 8 Grat der Schneid

    Bild 9 Grat zur Schneid II

    Bild 10 Ausblick in schönste Tal der Alpen (Lechtal)

    nachdem es am Wochenende wegen diverser Umstände nicht noch mit einem hochalpinen Tourenblock (Ramolhaus/Hochstubaihütte => an Gruas geht raus an Andreas84 hier aus Forum) geklappt hatte, bin ich gestern zu meiner Ammergauer Stammrunde losgezogen, allerdings die lockerere Variante (mehr dazu nachfolgend).


    Start mit dem MTB an einem PP nahe der Staumauer des Forggensees und über Berghof/Halblech bis zum Wanderfleck auf ca. 1150m (18km/480hm). Weiter auf Pfad (T3) zum Geiselsteinsattel. Hier kurz mal ums Eck geschaut und den Einstieg der Klettertour SW Wand inspiziert (bis III). Wegen vorabendlichem Schneefall und tlw. überfrorener Nässe / Raureif (über 1600-1700m) hab ich auf den abgespeckten Geiselstein Normalweg (T6/ II) gerne verzichtet. Kurzer Abstieg 100hm in den Kessel unter der Krähe und dann mehr oder weniger mit Weg/Trittspur sehr steil auf die einsame Gumpenkarspitze (Gelände tlw. über 40 Grad T4-T5, Gipfelgrat kurz I). Der größte Teil des Weges lag in der Sonne und lässt sich bei entsprechender Trittsicherheit gut begehen (ein kurzes Stück nordseitig war allerdings etwas garstig da Felsen überfroren). Zurück ging es dann auf gleichem Wege und weiter gute 250hm rauf auf dem Weg in den Gabelschrofensattel (T3 Schnee Trittspuren, Grödeln nicht notwendig). Hier Rucksackdepot und in schöner Kletterei (T6 bis II+) die 70-80hm rauf auf den Gabelschrofen. Hier herrlicher Blick über den Tegelberg hinweg raus auf die voralpine Allgäuer Hügel- und Seenlandschaft bei Füssen. Normalerweise komme ich da bei der echten Runde immer von hinten nordseitig herauf (Grattour Geiselsteinsattel Gumpenkarspitz Nordgrat + Überschreitung Gabelschrofen übers Gabelschröfle). Weiter ging es mit einer frischen Trittspur auf die Krähe und weiter auf die Hochplatte. Hier sah ich unterhalb auf der Hochblasse 2 Personen, ansonsten komplett menschenleer gestern dort alles. Der Weg auf und von der Hochplatte (bis T4) hat kurze Wegabschnitte nordseitig, hier war etwas Obacht geboten. Kurz vor der Hochplatte kommt ein mit Drahtseilen versicherter Abstieg / Aufstieg, der gestern problemlos begehbar war, da südseitig. Ansonsten waren die sonnseitigen Wege etwas batzig aber problemlos . Abstieg dann am Lösertaljoch vorbei (kurz T4 hinter der Hochplatte, ansonsten T2) zur Kenzenhütte zum MTB Depot am Wanderfleck und im Sonnenuntergang zurück zum Forggensee.


    Tourdaten

    2200-2300hm (bis T6 II+) davon 36km MTB mit 600hm 10h gesamt, davon ca. 2h MTB.


    Bild 1 morgendlicher Start am Lago Forggi :-))

    Bild 2 es grüßen die frisch angepuderte Hochplatte samt dem Ammergauer Matterhorn, dem Geiselstein

    Bild 3 Geiselstein SW

    Bild 4 Hochplatte Nord

    Bild 5 Ausblick von der Gumpenkarspitze zu Gabelschrofen (rechts) und Krähe

    Bild 6 Gabelschrofen Normalweg vom Sattel aus

    Bild 7 Genußkraxelei in der südseitigen Rinne am Gabelschrofen (bis II+)

    Bild 8 Ausblick vom Gabelschrofen ins Allgäuer Voralpenland

    Bild 9 Ausblick von der Hochplatte über den Kessel und die Trabanten der Krähe

    Bild 10 Ausblick in die Heimatberge nahe des Lechs (Lechtal :-)))

    gestern haben wir uns einen netten kleinen Besuch des ansonsten im Winter nicht ganz unbekannten Dreisattelkars bei Griesau im Lechtal gegönnt. Da der Tourenpartner kein Radl dabei hatte, mussten wir die ersten guten 350hm bis knapp unter der Griesbachalpe per pedes überwinden. Hier auf knapp über 1400m ging die geschlossene Schneedecke los. Danach gings durch denn nicht sonderlich gut eingeschneiten Latschengürtel zur Rinne, die nördlich der Zwölferspitze rauf ins Kar zieht, weiter. Ich wollte zwar in der Mitte der Rinne über den Mittelrücken neben der Rinne in die andere Rinne wechseln (quasi den Sommerweg folgend), die unter dem Ruitelspitz Ostgipfel emporleitet, aber eine alte Spur verleitete uns doch dazu den Aufstieg dort weiter fortzusetzen. Oben raus gingen einige Schneerutsche über die Spur, was den Aufstieg im morgendlichen Schatten trotz Harscheisen sehr hakelig werden lies. Oben haben wir dann abgeschnallt und die letzten 40-50hm zur Beginn des Dreisattelkars (ca. 2070m) getragen. Sind dann nur den Südhang unterm dem Ruitelspitz Wandergipfel hoch, dort war es oben raus im aufsteilenden Hang (grob 35 Grad) um 12:30 schon ziemlich weich. Eine Stunde früher wäre es sicherlich besser gewesen. Sind dann an einem großen Stein auf ca. 2350m abgefahren (darüber in der Rinne zwischen beiden Ruitelspitz Gipfeln war auch schon ein Rutsch /Lawine abgegangen; >> 40 Grad). Die unteren Hälfte des Hanges war wirklich allerfeinster Zischfirn bis runter auf gute 2100m. Wir wollten dann eigentlich noch über den großen Nordwesthang auf die Zwölferspitze. Da dort aber vom Skidepot (ca.. 2450m) abwärts eine Lawine alles verwüstet hatte, haben wir diesen Plan verworfen und sind nochmals ca. 150hm in die Dreisattelscharte aufgestiegen. Abfahrt von dort um 13:45 bei größtenteils gutmütigem Schnee entlang der Aufstiegsroute unter der Zwölferspitze retour bis ca. 50hm unter die Alpe und in ca. 45min (Abkürzung über einen nicht markierten Pfad) runter nach Griesau.


    Bild 1 Griesbachtal mit Zwölferspitze mittig, Seebleskarspitze halblinks

    Bild 2 unter der Griesbachalm

    Bild 3 Rinne Aufstieg unter der Zwölfer

    Bild 4 Ruitelspitzen Südseite

    Bild 5 Im Südhang unter der Ruitelspitze, im Hintergrund Lechtaler Prominenz

    Bild 6 der schöne Zwölferspitze NW Hang mit der Lawine verunstaltet

    Bild 7 Blick über die Dreisattelscharte in die Lechtaler

    Bild 8 Zisch Zisch Zisch am Südhang

    Bild 9 im Dreisattelkar

    Bild 10 am Auslauf der Rinne bzw überm Latschengürtel

    gestern hat es uns mal wieder ins schöne einsame Raintal nahe Reutte bzw. unweit des Grenztunnels verschlagen. Das Wetter wurde leider erst am späten nachmittag zögerlich besser, da wäre der Sa oder heute (Mo) sicherlich deutlich besser gewesen. Dafür trotz der Kälte (2000m ca. -12 ganztags) jedoch halbwegs erträglich, da es kaum windig war.


    Start vom kostenlosen PP Bärenfalle (850m) bei wenig Schnee und anfangs (1km) freigeschobenem Fahrweg 250hm hinauf ins Raintal (zum Hochgehen ok, runter getragen). Kurz vor der Musauer Alm links über eine Brücke und entlang einer Waldschneise gute 200hm empor Ri Sabachhütte. Hier mussten die Ski wegen wenig Schnee im Wald kurz paar min getragen werden (vlt. 50hm). Danach auf frischer Spur über die eingewehten Mulden ins Joch unter der Schneid (1870m) und auf guter Spur bis zum Skidepot, vlt. 30-40 hm unterhalb des Gipfels. Hier kurzes tlw. exponierteres Gestapfe zum Kreuz (Absturzgelände; bei harten Bedingungen Steigeisen!). Über 1900-2000m waren am Mittag alle Gipfel über dem Reuttener Talkessel im Nebel. Abfahrt oben war ein Pulvertraum (20cm auf bockharter Unterlage) bis zur Scharte, danach musste man eben wegen der abgewehten Flächen etwas schauen. Von der Sabachhütte aus haben wir den Fahrweg mit etwas Umweg wieder ins Raintal genommen.


    Kurz vor der Musauer Alm (1280m) wurde erneut aufgefellt und noch die guten 800hm rauf auf die Große Schlicke (2060m) in Angriff genommen. Das kurze steilere Stück Wanderweg (150hm) durch den Wald zur Otto Mayr Hütte (1530m) konnte nur mit etwas Akrobatik ohne Abschnallen absolviert werden (wenig Schnee, steinig und umgefallene Bäume). Von der Hütte zum Gipfel der Schlicke leitete uns eine einzelne Spur eines Schneeschuhgehers ganz gut durch das große, bei Schnee etwas unübersichtliche, Latschenfeld unter den steilen Gipfelhang (über 35 Grad) der Schlicke. Leider bin ich zum Schluss von der Schneeschuhspur zu früh nach links abgebogen und wir sind mit etwas Zeitverlust im Latschenverhau neben dem großen freien Hang rauf gelandet. Diesen hat dann mein Kollege mit Harscheisen sehr gut grob entlang vom Sommerweg gespurt, ich konnte ohne Harscheisen grad noch so folgen (20cm Pulver auf hartem UG). Am Gipfel (15:30) hat es dann etwas aufgemacht und wir konnte Hochvogel, Gaishorn, Zugspitze und gegenüber die Tannheimer Felsriesen bewundern. Runter gings über die westlich des Gipfels ansetzende Rinne (Steinkontakt). Der Rest der Abfahrt war dann wirklich schöner Pulver, vorallem der Hang überhalb der Hütte und die folgende Waldschneise waren herrlich zu fahren (vereinzelt Steinkontakt). Schnell ging es dann das Raintal dank einer Ratrac Spur raus und die letzten 200-250hm tragend zum PP zurück.

    Gasthaus Bärenfalle leider geschlossen, daher keine Einkehr aktuell mehr möglich. Insgesamt nur 2 andere Tourengeher und noch 3 Schneeschuhgeher gesichtet. Etwas mehr Schnee wäre allgemein nicht schlecht. 1900-2000hm gesamt.


    VG

    Grimpeur