Urner Alpen Skidurchquerung

  • Gipfel und Höhe: Dammastock 3630 m


    Gebirge: Urner Alpen


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 11.4. - 15.4.15


    Ausgangspunkt: PP Realp (kostenpflichtig)


    Tourenverhältnisse: Genügend Schnee ab Realp.


    11.4. Aufstieg zur Albert Heim Hütte über den Ochsenkopf (weniger lawinengefährdet). Rotondohütte haben wir ausgelassen.


    12.4. Aufstieg Richtung Galenstock. Die Überschreitung wird derzeit nicht mehr über den nördl. Tiefensattel gemacht (Fixseil fehlt, zunehmende Ausaperung, würde bedeuten trittarme IV Kletterei selbst abzusichern über die ersten 30 m). Daher bei der Querung zum Galenstock nicht mehr, wie in der SAC Karte eingezeichnet den Kessel ganz auszugehen, sondern etwa im ersten 1/3 auf den Einstieg zum Galenstock zuhalten. Ab hier sehr ausgesetzte Kletterei z.T. mit Bügeln (Sicherungsmöglichkeit) und sehr schmalen Tritten! Definitiv Absturzgefahr. Zum Grat schwingt es sich für paar Meter auf (ca. 50 °). Reger Betrieb. Wartezeit einkalkulieren.


    Nun sehr einsam. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: 25 m dem Grat folgen und am Bohrhaken mit 2 50 m 2x Seilen abseilen. Nächster Stand am großen Block möglich.
    Wir haben uns für die Variante leicht abwärtsquerend nach Norden entschieden. 2 x Fixseil mit 50 m. > 42 ° felsdurchsetztes Gelände. Die eigentlich
    beschriebene Möglichkeit der Hüttenwirte evtl. auch in der Nordflanke des Galenstock abzufahren > 45 ° Grad war auf Grund von Blankeis nicht möglich. Weiter zum Dammastock. Hier grandiose Aussicht. Querung zur obren Triftlimi. Achtung kaum zugeschneite Längsspalten! Glück gehabt!
    Hinunter in toller Abfahrt (weicher Schnee) am Gletscherbruch vorbei zur Trifthütte. Sehr herzlicher Empfang der neuen Wirtsleute mit Tee. Köstliches abwechslungsreiches Essen. Sehr gemütliche Hütte. Netter fast schon zutraulicher Hüttenfuchs. Sehr empfehlenswerte Hütte - auch bei diesem Kurs momentan. :thumbsup:


    1800 Hm 10 Std. (mit 7 Mann) 21 km. Anspruchsvoll.


    13.4. Aufstieg zum Punkt 2660 m (Sacklimi) Abfahrt über den Triftgletscher schöne Abfahrt, relativ guter Schnee. Querung des riesigen Lawinenbecken. Aufstieg zur Tierberglilücke zu Beginn noch mit Ski, dann in der Lawinenrinne bleiben ! (sonst Steinschlag bzw. kombiniertes unangenehmes Gelände) und mit Steigeisen + Pickel weiter. Abfahrt am Gletscherbruch vorbei zur Tierberglihütte. Nette Hütte. Gutes Essen. Abendteuerlicher Gang zum Frischluftklo.


    14.4. Aufstieg zum Gwechtenhorn (optional), Abfahrt in´s Gletscherbecken schöne Abfahrt. Aufstieg zum Sustenhorn, jeweils mit Ski möglich. Abfahrt zur Sustenlimi und von dort gleich Querung nach Ost zur Chelenalplücke. Hier mit Steigeisen ca. 50 m sehr steil (kurz 50 ° + Wechte) absteigen, dann grandiose Abfahrt zur
    Voralphütte (anfangs noch Bruchharsch, dann Firn) :) Super nette Bewirtung und hübsches Hüttchen nahe am Gletscherbruch.


    Hier haben wir uns die eigentliche Etappe zur Salbithütte (im Winter Selbstversorger) erspart, weil 1 Stunde Abstieg + 1 Std. Essen kaufen + 1,5 h Ski tragen (aperer Süd Waldhang) uns dann doch unlohnend erschien.


    Statt dessen Übernachtung auf der Voralphütte.


    5. Tag Aufstieg über den sehr steilen harten (39°) Hang mit Steigeisen (220 Hm), weiter mit Ski zur Nördlichen Fluelücke. Unter dieser wurden wir schon mit Steinschlagsalven empfangen. Vor kurzer Zeit gab´s hier einen Felssturz. Umdisponiert. Die Rinne östlich davon mit Steigeisen (200 Hm) aufgestiegen, hier war kein herunterkommen auf den Gletscher zur Abfahrt nach Meien. Schade. Abstieg zurück. Und herrliche Firnabfahrt zur
    Voralphütte, dann weiter nach Göschenen hinaus. 1 Std. Ski tragen.


    Zurück von Göschenen stündl. mit dem Bähnli nach Realp (12 CHF + 30 min.)


    Wunderschöne, einsame, fordernde und überraschende (Übergänge sind anspruchsvoller geworden) Skidurchquerung.


    Gefahreneinschätzung:


    Prognose: Geht noch eine Weile


    Sonstiges: Durchquerung meist, wie im Buch "Die schönsten Skidurchquerungen in den Alpen" Bruckmann Verlag durchgeführt.


    Angaben zur Salbithütte: Hat fliessend Wasser + Getränkedepot + beheizt. Vor dem Aufstieg zur Hütte kann man mit 30 min Fussmarsch in Göschenen seine Lebensmittel besorgen.


    Unterwegs mit Dirk, Harald, Wolfgang, Stefan, Fritz + Friedhelm.


    Bilder / GPS-Track:
    Start von der Albert Heim Hütte
    Zustieg zum Galenstock Grat
    Kurz vor dem Galenstock Grat
    Grandioser Ausblick auf dem Weg zum Dammastock
    "Zutraulicher" Hüttenfuchs der Trifthütte
    Tierberglilücke

    nördl. Fluelücke
    Blick Richtung Göschenen in der Abfahrt
    Die letzten Schwünge im Schnee bis ca 1450 m

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