Höchster Punkt: 2078 m
Art der Tour: Schneeschuhtour
Datum der Tour: 22.12.2012
Gebirge: Rofan
Ausgangspunkt: Achenkirch
Exposition der Tour: West über Südwest bis Süd
Tourenverhältnisse: Gut gesetzte Schneedecke mit Neuschneeauflage
Gefahreneinschätzung: Gering bis mittel
Prognose: In den nächsten Tagen nicht begehbar
Sonstiges: Wer einmal eine wirklich interessante Schneeschuhtour im aplinen Gelände machen möchte und dabei absolute Bergeinsamkeit und ein unglaubliches Panorama genießen will, sollte diese Tour ausprobieren. Ich habe gestern meine Tourenski zuhause gelassen und mich in absolutes Neuland gewagt. Der Unnütz hat als Schneeschuhtour einen großen Vorteil: Er ist auf der "Normalroute" mit südseitigem Anstieg absolut KEIN Skitourenberg. Da auch sonst wohl kaum jemand auf die Idee kommt, diesen tollen Berg im Winter zu begehen, habt ihr den Berg praktisch für euch allein. Keine "Skitourenstaus". Keine Gefahr, gespurte Skirouten zu zertrampeln (weiß selbst, wie nervig das sein kann!) Vom Parkplatz kurz hinter Achenkirch aus folgt ihr den Schildern. Zunächst kommt der "Schönheitsfehler", und zwar der lange Anstieg auf dem Forstweg bis zur Köglalm. Da der Winterwald jedoch traumhaft ist und immer wieder der Achensee und seine Traumberge Seekarspitze und Seebergspitze durchscheinen, wird es nie langweilig. Schon bis dahin eine tolle Sache. Ab der Köglalm beginnt die "harte" Seite der Tour. Da nichts gespurt ist, müsst ihr selber spuren. Der Aufstieg ist nie wirklich steil, aber bei über 600 hm und knie- bis hüfthohem Schnee kann das eine echte Ochsentour werden. Daher am besten bei einem recht festen Harschdeckel gehen, denn sonst sinkt ihr bis ca. knietief ein. Daher nur für wirklich Konditionsstarke empfehlenswert. Wer das in Kauf nimmt, wird die Bergeinsamkeit schlechthin erleben, dabei je höher man kommt den super Blick auf die nördliche Rofankette mit Kotalmjoch, Hochiss, Klobenjoch und Rofanspitze. Traumhaft. ABER: Markierungen sind bei guter Schneelage praktisch keine zu erkennen. Selbst wenn man den Berg wie seine Westentasche kennt, wird man mit Karte echte Probleme bekommen, da markante Anhaltspunkte im Bergwald praktisch völlig fehlen. Daher empfehle ich, unbedingt die Tour mit GPS zu machen, sonst befindet man sich wirklich schnell irgendwo im nirgendwo. Wenn man sich erst mal bis zur Baumgrenze durchgekämpft hat, eröffnet sich der gesamte Blick über die Achenseeberge und das Rofan bis weit ins Karwendel und die Bayerischen Voralpen. Grandios. Der Latschenbereich mit ca. 250 hm sollte aufmerksam begutachtet werden. Hier finden sich einige steile Stellen. Keine eingewehten Mulden, keine Rinnen, nie ausgesetzt. Aber teils recht mächtige Wechten, die es zu beachten gilt. Daher den Aufstieg sorgsam wählen und auch mal von der GPS-Route abweiche, wenn es sein muss. Auf ca. 1900 hm kommt ihr zum schönsten Teil der Tour - dem, sehr breiten und nur mäßig steilen Rücken bis zum Gipfle des Vorderunnütz. Traumhafte Sicht, toll zu gehen, ungefährlich. Die Mühe lohnt sich wirklich!!!
Noch ein Tipp: Da die Spurarbeit viel Kraft und Zeit kostet (inklusive Pausen), solltet ihr frühzeitig starten und vorsichtshalber (aber das wisst ihr selbst alle) Stirnlampe mitnehmen. Noch ein Sicherheitshinweis: Ihr habt praktisch am gesamten Berg Handyempfang (hab ich getestet). Am besten die Tour mindestens zu zweit gehen, damit ihr euch in der Spurarbeit abwechseln könnt. Dann wird es ein unglaubliches Erlebnis! Viel Spaß!
Bilder zur Tour: