- Gipfel
- Croda d'Ancona
- Höhe
- 2366m
- Gebirge
- Ampezzaner Dolomiten
- Art der Tour
- Wanderung
- Datum der Tour
- 15. Juni 2025
- Ausgangspunkt
- Malga Ra Stua, kostenlos. Zufahrt von Cortina über den Parkplatz San Uberto. Im Juli und August ist diese Straße aber gesperrt - Startpunkt dann San Uberto bzw kann man von Fiames einen Shuttlebus zur Malga Ra Stua nehmen.
- Gefahreneinschätzung
- gering
Einsamkeit im beliebten Tourengebiet.
Obwohl der PP an der Ra Stua Alm bei meiner Rückkehr am Nachmittag komplett belegt war, habe ich auf der Tour niemanden getroffen. Bei der Croda d'Ancona lag das wohl am frühen Start, aber der südliche Gaislkare-Höhenweg wird sicher so gut wie gar nicht mehr begangen, obwohl er wunderschön ist. Dies liegt in erster Linie daran, dass die Wege nicht mehr von offizieller Seite instand gehalten werden und auch das Bivacco Helbig, das früher als Standquartier für Hohe Gaisl-Aspiranten diente, entfernt wurde. Im Rother Führer Dolomiten 6 (ich habe die Ausgabe von 2013) schreibt Franz Hauleitner, dass der offizielle Grund dafür die Wiederansiedlung von Steinböcken ist, die nicht gestört werden sollen. Dass dies wohl typische Augenwischerei ist, klingt bei Hauleitner im Unterton durch und auch ich denke, dass da Jagdinteressen der eigentliche Grund sind, warum man da keine Wanderer mehr haben will. Seit wann haben Steinböcke ein Problem mit Menschen? Tatsächlich habe ich letzten Montag in der Gegend einige gesichtet - im Nahbereich der Seekofel-Hütte, wo an schönen Tagen Hinz und Kunzine unterwegs sind... Naja, wie dem auch sei: Der Höhenweg ist dank einiger Einheimischer (und/oder der Jäger) auf jeden Fall weiter begehbar, da die Latschengassen offensichtlich freigeschnitten werden.
Bei der Tourenwahl am Sonntag war für mich ausschlaggebend, dass die Wanderung an vielen Punkten abgebrochen werden kann und man schnell ins Tal kommt, falls die angekündigten Gewitter sich abzeichnen.
Route: Von der Malga Ra Stua zuerst auf den alten Militärweg (viel schöner als es sich anhört) und später auf Steig von Westen her auf die Croda. Diese kann sehr lohnend nach Osten zum Pian Lerosa überschritten werden, wobei der Abstieg deutlich einfacher ist als es zunächst den Anschein hat, da sich der Steig geschickt durch die Steilflanke mogelt. Ein besonderes Glanzlicht ist dabei ein riesiges Felsenfenster, eigentlich eher ein "Portal" (siehe Bilder). Vom Pian Lerosa (ab hier keine Markierung oder ähnliches) zur gleichnamigen Alm und nun völlig weglos zum Pian de Socroda (in der Locus-App ist die Route ersichtlich), wo man wieder auf Steinmandln trifft, da dort eine Route von unten zum ehemaligen Bivacco Helbig führt. Von dort könnte man noch weiter bis zu den Fosses-Seen gehen, aber da war ich ja erstens am Montag schon und zweitens ist das schon noch ein gutes Stück, was sich wegen der sich ankündigenden Gewitter nicht empfahl. Daher bin ich zurück zum Pian Socroda und hinab zur Malga Ra Stua.
Anforderungen: Bis auf Teilstücke - Ost-Route Croda d'Ancona und Socroda bis Bivacco, die T4 sind - einfach (T3). 1100 Hm, nicht ganz 15 Km, 5-7 Stunden.
Die Tour finde ich persönlich äußerst empfehlenswert - besonders die schönen Wälder mit riesigen, uralten Zirben, Lärchen und Fichten sind beeindruckend.
Bilder:
1: Da in der Nähe war mein Übernachtungsplatz an der Ponte Felizon.
2: Panorama von der Croda d'Ancona mit den Tofane.
3/4: Felsenfenster oder -portal?
5-7: Herrliche Wälder und Bäume sind das Schmankerl der Tour.
8: Malga Lerosa.
9: Hier stand früher das Bivacco Helbig.
10: Blumenpracht am Boite-Bach.