Dürrnbachhorn - Überschreitung vom Lödensee aus (Nordseite)

  • Gipfel
    Hausgrabenkopf, Dürrnbachhorn, Wildalphorn, Kreuzschneid, Fahsteigenschneid, Brunstkopf, Riststrichkopf
    Höhe
    max. 1776m
    Gebirge
    Chiemgauer Alpen
    Art der Tour
    Bergtour
    Datum der Tour
    22. Mai 2022
    Ausgangspunkt
    Lödensee (P3), kostenlos; die Zufahrt von Reit im Winkl zu den Seen ist offiziell mit Schildern gesperrt, aber problemlos machbar (da fehlen nur noch die Fahrbahnmarkierungen).
    Gefahreneinschätzung
    mäßig
    Exposition der Route
    Nord

    Durch´s wilde Latschistan


    Wir haben heute die uns noch unbekannte Überschreitung des Dürrnbachhorns über dessen eindrucksvolle Nordseite in Angriff genommen. Eine super Tour!

    Der Wegverlauf entspricht der Reihenfolge der oben angegebenen Gipfel, wobei Hausgraben- und Richtstrichkopf sehr lohnende Fleißaufgaben sind, die mit recht wenig Aufwand mitgenommen werden können. Die Steige sind weder beschildert noch markiert, aber wenn man vom PP aus den richtigen Anfang gefunden hat (erst der linken Forststraße folgen und dann an einem Schilderbaum geradeaus auf dem Weg bleiben, auf den keines der Schilder hinweist. Nach etwa 1km endet diese Forststraße und es beginnt der Steig), kann man sich eigentlich nicht mehr wirklich verhauen.

    Die Steige sind teilweise sehr steil, aber selten ausgesetzt. Durch die oft schmalen Latschengassen/tunnel oberhalb von 1500 Metern muss man sich mitunter kämpfen/krampfen, aber alles machbar. Die Schlüsselstelle befindet sich im Abstieg von der Fahsteigenschneid: Über etwa 30 Höhenmeter geht es über sehr unangenehmes Gelände (zu steil zum Steigen, zu flach zum Klettern, rutschig, bröselig, steinschlaggefährdet) mithilfe von mehreren Kletterseilen (in meinen Augen in gutem Zustand) hinunter. Die Tour würde ich insgesamt mit T4, Schlüsselstelle T5 bewerten.

    Grundsätzlich sind trockene, schneefreie Verhältnisse eigentlich unabdingbar - wenn die Latschen nass sind, bleibt da sicher kein Faden trocken. An warmen Tagen wie heute eine perfekte, da schattseitige Tour. Einsamkeit ist zudem eigentlich (bis auf die recht kurze Passage am Dürrnbachhorn-Normalweg) garantiert.

    Hausgrabenkopf und Richtstrichkopf/Brunstkopf stellen auch separate, schöne Spritztouren dar, die sich gut mit einem Badenachmittag an den Seen verbinden lassen.

    Fazit: Mir ist es immer eine besondere Freude, auch nach vielen Jahren in den heimatlichen Bergen noch neue Touren zu entdecken. Für Leute, die diese Art von Touren mögen eine klare Empfehlung!


    Bilder:


    1: Herrlich urige Wälder prägen die Tour in den unteren Bereichen.

    2: Hausgrabenkopf

    3/4: In den engen Latschengassen darf man schon mal beherzt Hand ans Holz legen.

    5: Kurz geht es auf breitem Weg aussichtsreich zum Dürrnbachjoch.

    6: Auch für Botaniker bietet die Tour einiges.

    7/8: Die Schüsselstelle

    9: Vom Riststrichkopf hat man einen schönen Blick zu den drei Seen.

    10: Hier sieht man fast den gesamten Dürrnbergkamm ein (von der Fahsteigscheid).


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