Zu Besuch bei der Schlafenden Hexe und anderen Sagengestalten - Überschreitung des Lattengebirges

  • Gipfel
    Predigtstuhl, Hochschlegel, Karkopf, Dreisesselberg
    Höhe
    zwischen 1616 und 1734m
    Gebirge
    Lattengebirge
    Art der Tour
    Wanderung
    Datum der Tour
    26. Mai 2021
    Ausgangspunkt
    kostenloser PP in der Nähe der Predigtstuhlbahn (Bad Reichenhall)
    Gefahreneinschätzung
    gering

    Es muss vor etwa 20 Jahren gewesen sein: Wir waren mit dem Bus auf Klassenfahrt nach Italien (wohin genau weiß ich gar nicht mehr). Der sehr um unsere Bildung bemühte Lehrer hatte sich das Mikrofon geschnappt und wies uns meist desinteressierte Schüler auf all die Sehenswürdigkeiten hin, an denen wir mir etwa 100 kmh vorbeibrausten. Auch die Schlafende Hexe zeigte er uns - und ich meine, sie damals wirklich auch erkannt zu haben. Schon interessant, wie sich manche Erinnerungen an eigentlich völlig nebensächliche Dinge ins Gedächtnis einbrennen, während andere - die man damals vielleicht für wichtig hielt - ganz verschwinden.

    Heute "besuchte" ich sie dann zum ersten Mal bei der Überschreitung des Lattengebirges von Bad Reichenhall nach Hallthurm. Von der Talstation der Predigtstuhlbahn bin ich zunächst über die Saalach-Brücke zum Saalachsee (Stausee), wo der eigentliche Aufstieg beginnt. Man kann auch gleich dort starten, aber wenn man wie ich mit dem Bus zurück will, ist die Bahn der sinnigere Ausgangspunkt. Nun geht es über den Waxriessteig zur Unteren Schlegelalm und von dort über den Moosensteig zum Predigtstuhl (alternativ auch über die Schlegelmulde). Hierzu gleich mal eine Anmerkung: Auf dem Wegweiser zum Waxriessteig steht "nur für Geübte". Naja... Der Steig ist zwar teilweise ein bisserl steil und an ganz wenigen Stellen auch ausgesetzt, aber wirklich nicht schwierig (maximal T3) - vielleicht nichts für Pubsi und Schubsi, die noch nie in den Bergen waren, aber jeder halbwegs versierte Wanderer wird da keine Probleme haben. Vom Predigtstuhl bin ich über Hochschlegel und Karkopf zum Dreisesselberg. Hier liegt noch Schnee, der sich aber problemlos begehen lässt (guter Trittfirn). Abstieg dann über die wirklich sehenswerte Steinerne Agnes und den Rotofen-Sattel nach Hallthurm, von wo ich mit dem Bus zurück nach Reichenhall gefahren bin. Bis auf die angesprochenen Schnee-Passagen sind die Steige überwiegend trocken - nur um den Rotofensattel ist es manchmal ein bisserl batzig.


    Sonstiges: Der Weg von Bayrisch Gmain zum Dreisesselberg soll nach Aussage einer anderen Wanderin noch sehr sulzig und rutschig sein.

    Blaueiskar/Hochkalter schaut von der Schneelage her sehr verführerisch aus. Abfahrt geht sicher mindestens bis zur Blaueishütte. Schneequalität aber großes Fragezeichen: Für mich sah es aus der Ferne so aus, als ob da im Kar ziemlich viele Lockerschneerutsche waren - aber völlig ohne Gewähr, da ich zu weit weg war und kein Fernglas hatte. Die Fotos sind da auch nicht so eindeutig. Wenn ich ehrlich bin, würde ich mir den Hatscher bis zur Blaueishütte aber eh nicht antun, sondern hoffe auf gutes Wetter am Wochenende, um es Martin gleichzutun und in Tirol noch ein paar schöne Skitouren zu machen. Wäre das Wetter letztes Wochenende besser gewesen, dann wäre ich auch nicht am Achensee gewandert, sondern hätte mich schon auch höheren Zielen zugewendet...


    Bilder:


    1: Blick vom Waxriessteig Richtung Reichenhall und Hochstaufen/Zwiesel

    2: Die weiteren Gipfelziele vom Predigtstuhl

    3. Die Berchtesgadener sind noch tief ins Winterkleid gehüllt.

    4: Winterlich schauts auch noch rund um den Karkopf aus.

    5: Der Kalter macht vom Lattengebirge aus einfach mehr her als der Watzei, oder?

    6. Au dem Weg zur Agnes.

    7. Bei ihr.

    8: Zoom zum Blaueis


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